toujou
+49 911 23980-870
19.03.2019 Uwe Hentschel

Von Regenschirmen und TYPO3-Updates

Ihre Website ist »alt«? So alt, dass Hoster und Dienstleister schon mahnend den Finger gehoben haben, Ihre Seite nicht viel länger auf diese Art betreiben zu können? Ein SSL-Zertifikat haben Sie auch noch nicht und überhaupt: Hauptsache ist, Sie haben eine Website? Dann dürfte Sie dieser kleine Blogbeitrag interessieren.


(Am Ende des Textes finden Sie unter tl;dr eine kurze Zusammenfassung)

Es ist wie mit dem Regenschirm, den man einpackt, für den Fall, dass es regnet. Und regnet es dann, ist man gewappnet. Das allerdings setzt voraus, dass man den Schirm vorausschauend gekauft hat, statt bei Platzregen im nächstbesten Geschäft.

Eine kleine TYPOlogie

Es gibt also solche und solche Schirme: Die »vernünftig« gekauften, bei denen man sich einen handlichen Alltagsgegenstand zugelegt hat und die »Panik-Schirme«. Mit diesem Bild wagen wir eine Typologie von Kunden, die eine Website betreiben. Nur, dass es hier um weit weniger harmlose Unpässlichkeiten wie Regen geht, sondern um die Betriebssicherheit und Zukunftsfähigkeit einer Website. Die einen haben bereits einen Regenschirm gekauft, die anderen vertrauen darauf, dass es nicht regnet. Die einen arbeiten mit ihrer Website und setzen TYPO3-Versionen ab 7LTS ein, bei den anderen funktioniert die Website noch. Irgendwie.

Immer gut: kontinuierliche Updates

Nun wird vielen Unternehmen das bloße Funktionieren einer Website vorerst ausreichen. Hinzu kommt: Die wenigsten Organisationen erfinden sich alle paar Jahre von Grund auf neu. So weit, so gut, was den Common Sense, den gesunden Menschenverstand angeht. Nur, und das ist die schlechte Nachricht: Mit jeder neuen Version, die nicht aufgespielt wird, knirscht es lauter im Gebälk – auch bei eher anspruchslosen Seiten, die nach Schema F gestrickt sind. Sicherheitspatches und vertretbare Ladezeiten beispielsweise rücken in immer weitere Ferne.

Das »Haltbarkeitsdatum« Ihrer TYPO3-Version

Damit wären wir bei der »Haltbarkeit« einer Website. Jede Systemversion, ganz gleich in welchem technologischen Universum, hat ihren eigenen Lebenszyklus, in dem sie reibungslos funktioniert. Das betrifft zum einen die Performance einer Website und zum anderen deren Sicherheit, sowohl vor Hacks als auch vor technischen Unzulänglichkeiten. Solche Lebenszyklen gibt es auch für die verschiedenen TYPO3-Versionen:

Anhand dieser Übersicht können Sie selbst gut sehen, ob Ihre TYPO3-Version aufgeführt wird, in welcher Phase sich Ihre Website gerade befindet und ob die Website möglicherweise nicht schon längst über das Haltbarkeitsdatum hinaus ist. So endete der Bugfix-Zyklus für Version 6 bereits im März 2017, für Version 7 im Dezember 2018.

Ihre TYPO3-Version ist abgelaufen – was bedeutet das?

Natürlich braucht Ihre Website keine TÜV-Plakette. Und sicher wird auch nicht gleich morgen der Bildschirm schwarz. Nur: Ihre Website wird mit einer älteren Version als 5.1 nicht mehr ganz so gut funktionieren. Mal ist es eine Extension, die nicht mehr tut, was sie soll, mal funktioniert ein Formular nicht mehr wie gewohnt. All das sind Vorboten des Tages X, an dem Sie um ein Update nicht mehr herumkommen werden. Bis dahin läuft Ihre Website. Zumindest gefühlt. Meistens. In irgendeinem Browser. Auf dem Smartphone eher nicht.

Was Updates und Zahnriemen gemeinsam haben

Wichtige Entscheidungen auf die lange Bank zu schieben, ist menschlich (siehe »Prokrastination«). Doch es ist ein fataler Fehler, zu lange zu warten. Ob Update oder Relaunch (auf den kommen wir noch): Es gibt einen Moment auf dem Zeitstrahl, ab dem Sie mehr zahlen müssen, als wenn Sie rechtzeitig in das Update investiert hätten.

Im Grunde ist es mit Updates nicht anders als mit dem Zahnriemen, der in regelmäßigen Abständen gewechselt werden muss, um einem irreparablen Motorschaden vorzubeugen. Beides ist aus Sicherheitsgründen schlichtweg notwendig. Denn: Der Hack einer Website ist leider nichts Besonderes mehr. Entweder Sie entscheiden sich selbst für ein Update (siehe Lebenszyklus) oder das Update entscheidet für Sie. Außerdem: Erfahrungsgemäß tauchen unvorhergesehene Probleme grundsätzlich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt auf (siehe Regenschirm).

Relaunch statt Update – der bessere Weg

Bislang haben Sie nur fürchterliche Sachen darüber gelesen, was passieren kann, wenn man die Website zu spät beim Dienstleister in die Werkstatt fährt. Die eigentliche Frage wäre, wie man diesen Werkstatt-Termin optimal nutzt. Um nicht gleich die Geschütze »Strategie«, »Kommunikation«, »Wettbewerb« oder »Vermarktung« in Stellung zu bringen: Was soll Ihre Website eigentlich können?

User Interfaces entwickeln sich weiter, das Nutzerverhalten ändert sich, mittlerweile ist das Smartphone der wichtigste Zugang zum Netz. Die Suchmaschinen, allen voran Google, verfeinern Indexierung und Bewertung von Inhalten, was tiefgreifende Änderungen für die Optimierung von Websites zur Folge hat. Zu guter Letzt: Auch Sie, auch Ihr Unternehmen haben sich verändert. Wäre es nicht an der Zeit, die Weichen für die Zukunft zu stellen? Und statt nur ein Update zu fahren, die Website mit einem grundlegenden Relaunch auf zukünftige Änderungen vorzubereiten?

Agieren statt Reagieren

Denn mit einem Relaunch schaffen Sie ein Momentum, um mit Ihrer Website nicht nur zu reagieren, sondern vorausschauend zu handeln. Dafür ist ein klarer Blick auf die Kosten notwendig: Sie kaufen eine Website (Konzept, Design, Bilder, Text), Sie halten eine Website instand (Hosting, Domain, Updates), Sie betreiben eine Website (Redaktion, Struktur). Punkt. Ganz gleich, wie Sie die jeweiligen Posten skalieren: Sparen Sie an der falschen Stelle, sparen Sie am Resultat.

Wie geht's weiter mit meiner TYPO3-Version? Viermal überlegen

Natürlich gibt es auch eine weniger gute Nachricht: Alles was Sie tun oder nicht tun, kostet. Sie haben vernünftigerweise nur die Möglichkeit, sich zwischen dem Minimalprinzip (die Website mit möglichst geringem Einsatz zu betreiben) oder dem Maximalprinzip zu entscheiden (mit einem fixen Etat das bestmögliche Ergebnis erzielen). Für einen der beiden Wege sollten Sie sich allerdings mit allem Vorsatz entscheiden.
 

Option 1: Kein Update, kein Relaunch

Damit sparen Sie eine Menge Geld! Zumindest, solange es läuft. Läuft es plötzlich nicht mehr, müssen Sie umgehend eine Menge Geld ausgeben, die Sie nicht eingeplant hatten. Gehen Sie nicht über Los, sondern gehen Sie spontan in den Panik-Modus über.

Option 2: Das Update

Fragen Sie Ihren Dienstleister nach einer Roadmap für das Update, wie hoch der Sockelbetrag der Kosten ist und wie lange Sie damit »safe« sind. In der Zwischenzeit können Sie bis zum nächsten Update überlegen, was Sie mit Ihrer Website eigentlich machen möchten.

Option 3: Umzug auf ein anderes System

Echt jetzt? Ja. Aber es gibt Systeme, die nur bedingt betriebssicher sind. Das blanke Template sieht zwar toll aus, aber nur, solange man es nicht groß verändert oder bis manuelle Updates schiefgehen. Und bitte bedenken Sie: Bei einem Crash sind Ihre Daten nicht zwingend gesichert. Daher: Nie ohne Profi einen Systemwechsel forcieren.

An dieser Stelle – Tusch! – die Option, für die wir diesen Blog überhaupt geschrieben haben. Denn wir wollen nicht, dass Sie alle paar Jahre Ihre Website völlig neu aufsetzen müssen, sondern dass Sie damit quasi Ihren allerletzten Relaunch feiern können. Weil Sie von nun an Ihre Website nämlich immer kontinuierlich weiterentwickeln können. Mit oder ohne Programmierung.

Option 4: TYPO3-Update + Umzug (auf toujou)

Ihre Website läuft auf TYPO3, Sie sind mit dem Open-Source-CMS vertraut und bringen die Betriebssicherheit Ihrer Website auf den aktuellen Stand. Als Bonus gibt es einen Baukasten mit vorkonfigurierten Content-Elementen, Templates und Funktionalitäten, mit denen Ihre Website zukünftig läuft. Updates bekommen Sie nur noch mit, wenn Sie eine Systemmeldung lesen wie »Ihre toujou-Installation läuft ab sofort auf der Version x.y«.

Sie können nicht nicht wählen

Für welchen Weg Sie sich mit Ihrer Website auch immer entscheiden, es wird eine der vier Optionen sein. Wenn die »Haltbarkeit« einer Lösung, deren Skalierbarkeit und nicht zuletzt die Total Cost of Ownership ein Thema für Sie sind, kommen die Optionen 1 und 2 sicher nicht in Betracht. Option 3 eröffnet neue Möglichkeiten, wenn Sie Ihre Website als zentralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation und/oder des Geschäftsmodells erachten. Und Option 4 adressiert erfahrene TYPO3-Anwender wie auch Newbies von ganz klein bis ganz groß, die ein optimiertes Gesamtpaket aus Technologie, Betriebssicherheit und Skalierbarkeit eines Enterprise-CMS suchen.

Starthilfe für Option 4

Für den Umzug Ihrer Website auf toujou stellen wir gerne schnellen und unkomplizierten Support an Ihre Seite. Auch für die Suchmaschinenoptimierung, dabei lernen Sie »on the fly« mit dem eingebauten SEO von toujou zu arbeiten. Jetzt können Sie sich um das Wichtigste überhaupt kümmern: Gute Bilder, gute Inhalte. Denn nichts honorieren Google & Co. mehr.

tl;dr:

Regen macht nur Spaß, wenn man einen Schirm hat. Updates sind gut, ein Relaunch ist besser. Jede Lösung kostet Geld, unter dem Strich ist Nichtstun allerdings am teuersten. Und wenn Sie mit toujou arbeiten, brauchen Sie nie wieder einen Regenschirm.


Was Sie darüber hinaus interessieren könnte: